SAFEINTUNNELS – das europäische Tunnelprojekt

Die Landes-Feuerwehrschule Tirol ist das Kompetenzzentrum des Österreichischen Bundes-Feuerwehrverbandes für Tunneleinsätze. Auf dem LFS-Gelände befindet sich ein Übungstunnel, in dem Szenarien in Eisenbahn- als auch in Straßentunnels realistisch dargestellt werden können. Mit einem neuen Projekt wird eine europaweite Harmonisierung und Digitalisierung bei Tunneleinsätzen angestrebt.

LHStv. Sicherheitsreferent ÖR Josef Geisler, LFK LBD Ing.. Peter Hölzl, Landes-Feuerwehrinsp. DI Alfons Gruber, Schulleiter Di (FH) Georg Waldhart und Ausbildungsleiter Ing. Gerhard Schöpf stellten das Projekt "SAFEINTUNNELS" vor. Den vielen anwesenden Medienvertretern wurde dabei keinerlei Schonung auferlegt. Zuerst gab es das "Reality Training" im bekannten und präparierten ÖBB-Waggon – die Presseleute mussten sich ihren Weg im dunklen Tunnel suchen. Anschließend wurde ein realer Einsatz bei einem Fahrzeugbrand simuliert. Die brennenden Autos waren ein begehrtes Foto- und Filmprojekt. Ebenso der Atemschutztrupp, der die Löschmaßnahmen vornahm – und wer sich mit Kamera und Fotoapparat zu weit vorwagte, wurde ordentlich nass und bekam die effizienten Maßnahmen hautnah zu spüren ...

SAFEINTUNNELS

"Derzeit gibt es in Europa keinen durchgängig strukturierten Ausbildungsstandard für Feuerwehrleute, die bei Tunnelbrandereignissen eingesetzt werden", so Projektleiter Gerhard Schöpf. Bei "SAFEINTUNNELS" handelt es sich um ein Erasmus+ gefördertes Projekt im Bereich der beruflichen Bildung aus der Leitaktion "Strategische Partnerschaften". Gerhard Schöpf: "Es ist der inhaltliche und strukturelle Vorstoß für eine Harmonisierung und eine Digitalisierung in der Ausbildung von Einsatzkräften im Feuerwehrwesen in Europa. Es fokussiert sich auf Straßen- und Eisenbahntunnels als sinnbildliche Lebensader einer gelebten europäischen Idee."

Strategische Partner

Neben der LFS Tirol  wird die Partnerschaft von vier Organisationen getragen: Rogaland Og Redning IKSaus Norwegen, Beneke&Prinzhorn GmbHaus Deutschland, Berufsfeuerwehr Reutlingenaus Deutschland und der Brenner Basistunnel BBT SEaus Italien (assoziert). Die Partner wollen den Ausbildungsweg von Einsatzkräften in der Feuerwehr in den unterschiedlichsten Ebenen beschreiben und ein entsprechendes aufbauendes Konzept für eine Stützung der europäischen Freizügigkeit auch in den Berufsbildern der Feuerwehr definieren. "SAFEINTUNNELS" steht für einheitliches, kontroliiertes, aber vor allem sicheres Lösen von Problemstellungen bei Tunnelbrandereignissen.

Digitalisierung

"Ein grenzüberschreitender Austausch zwischen Lernenden, Lehrenden und Lerninhalten setzt nebst Harmonisierung den Einsatz moderner Lernmittel voraus", so LFS-Tirol-Leiter Georg Waldhart. SAFEINTUNNELS wird daher das zentrale, praxisgetriebene Lern- und Unterrichtsmodell im Feuerwehrwesen mit Blended-Learning-Elementen und virtuellen Lehreinheit erweitern und stützen, um eine europaweite Verwendung zu fördern." Das Ziel der Digitalisierung sei auch, die Präsenzzeiten in der Feuerwehr bzw. Ausbildungseinrichtungen zu reduzieren, um mit der Ressource Zeit vorsichtig umzugehen und flexibles Lernen zu fördern.

Leistungsbilanz und Statistik

Im Zuge der Projektpräsentation wurde auch die Leistungsbilanz 2019 des Landes-Feuerwehrverbandes Tirol präsentiert, von der sich auch LHStv. Josef Geisler beeindruckt zeigte. "Mit 18.394 Einsätzen tirolweit gab es um 807 Einsätze mehr als im Jahr 2018. Dadurch sind auch die Zahlen der Personen im Einsatz als auch der Einsatzstunden gestiegen. Dieses Zahlenmaterial bestätigt die Wichtigkeit einer profunden Ausbildung unserer Feuerwehrmitglieder in allen Bereichen. So ist auch eine europaweite Harmonisierung und Digitalisierung bei der Tunnelrettung ist aufgrund von rund 100 km Straßentunnels und 40 km Eisenbahntunnels besonders wichtig. Allen, die sich für das Feuerwehrwesen in Tirol auf vielen Ebenen so erfolgreich einsetzen, gilt ein herzlicher Dank."

Steigerung der Mitgliederzahlen

LFK Peter Hölzl will noch ein weiteres Detail herausstreichen: "Nicht nur die Zahl der Einsätze ist gestiegen, sondern auch die der Mitglieder. Derzeit sind 32.741 Feuerwehrmitglieder registriert – um 204 mehr als im Vorjahr. Ebenso haben wir auch eine Steigerung bei der Feuerwehrjugend, was mich ganz besonders freut. Dass die Tiroler Feuerwehren in der Lage sind, auch stetig steigende Anforderungen zu bewältigen, zeigt die Richtigkeit der Maßnahmen, die gesetzt werden. "

Einen Beitrag der TV-Sendung TIROL heute finden Sie HIER

Einen Videobetrag der BEZIRKSBLÄTTER finden Sie HIER

Fotos: LFV/Hassl, zeitungsfoto.at
Video: LFV/Wegscheider

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