Fünf Tiroler Feuerwehrjugendgruppen zeigen tolle Leistungen beim Wettkampf der besten Gruppen aus allen Bundesländern
Nach coronabedingten Verschiebungen fand mit zweijähriger Verzögerung von 19. bis 20. August nun endlich der 23. Bundesfeuerwehrjugend-Leistungsbewerb im niederösterreichischen Traiskirchen statt. Dabei bewies Oberösterreichs Feuerwehrjugend erneut ihre Stärke – sehr gute Leistungen der Tiroler Gruppen.
Zur Eröffnung am 19. August begrüßte Feuerwehrpräsident und Landesfeuerwehrkommandant von Oberösterreich Robert Mayer die über 500 Jugendlichen der 52 österreichischen Bewerbsgruppen sowie die Gästegruppen aus Südtirol, den Bewerterstab, das Organisationsteam des Abschnittsfeuerwehrkommandos Traiskirchen und zahlreiche Ehrengäste am Hauptplatz von Traiskirchen. Neben Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, dem Landtagsabgeordneten Christoph Kainz sowie dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler war auch die für die Jugend zuständige Staatssekretärin Claudia Plakolm gekommen.
„Ehrenamt ist nicht nur eine Säule in Österreichs Gesellschaft. Oft ist es das Fundament, auf dem unser Miteinander baut. Bei der Feuerwehrjugend lernt man von klein auf, was es bedeutet, sich für andere einzusetzen und gemeinsam etwas zu erreichen. Je früher man zu einer Organisation kommt, desto mehr wächst man hinein“, sagte Staatssekretärin Claudia Plakolm bei der Eröffnung und dankte den Feuerwehren für ihre so wichtige Jugendarbeit. „In Österreich ist Ehrenamt Ehrensache. Ich bin begeistert, wie viele vor allem auch junge Menschen sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren und tagtäglich Großartiges für unsere Gesellschaft leisten.“
Trainingsdurchgang am Freitag
Bereits am Freitag hatten die Feuerwehrjugendgruppen die Gelegenheit, auf der Bewerbsbahn zu trainieren und sich mit dem Gerät und den Bedingungen vertraut zu machen. Dabei wurden mit den Bewertern auch einige Abläufe abgesprochen und mögliche Fehler ausgemerzt.
Der große Tag ist gekommen: Die Zeichen stehen auf Bewerb!
Tags darauf kochte die Stimmung am Sportplatz von Traiskirchen. Zahlreiche Fans waren nach Niederösterreich mitgereist, um die jungen Feuerwehrmitglieder anzufeuern.
Am frühen Nachmittag standen die Gewinner fest:
Die ersten sechs Plätze gehen an oberösterreichische Gruppen. Gewonnen hat die Feuerwehrjugend Guggenberg (1.065,37 Punkte), zweiter wurde Allerheiligen/Lebing (1.065,11 Punkte), gefolgt von Erdleiten (1.064,03 Punkte) auf dem dritten Platz. Titelverteidiger Bad Mühllacken erreichte den sechsten Platz.
In der Mädchenwertung hat auch Oberösterreich die Nase vorn. Gewonnen hat die Feuerwehrjugend Mitteregg-Haagen/Sand (1.051,73 Punkte), gefolgt von Irschen aus Kärnten (1.030,27 Punkte) und Mannersdorf/Leithagebirge aus Niederösterreich (1.026,25 Punkte).
Tiroler Gruppen zeigen starke Leistungen
Die Tiroler Gruppen erreichten mit guten Leistungen auf der Bewerbsbahn und im Staffellauf Platzierungen im Mittelfeld und konnten ihre Leistungen aus den Vorbereitungen abrufen. Beste Tiroler Gruppe wurde Pillerseetal auf Rang 21 (1.041,85 Punkte), knapp dahinter Assling/Lienz auf dem 24. Rang (1.039,54 Punkte), am 27. Platz die Gruppe aus Volders (1.037,37 Punkte), Arzl auf Rang 32 (1.031,00 Punkte) und Erpfendorf/Schwendt auf Rang 42 (1.007,15 Punkte).
Landes-Feuerwehrkommandant Ing. Peter Hölzl ist stolz auf die Tiroler Feuerwehrjugendgruppen: „Der Feuerwehrjugend-Bundesbewerb ist ein besonderes Ereignis, den man als Teilnehmer in der Feuerwehrjugendzeit in der Regel nur einmal erleben darf. Tausende Fans sorgen für eine besondere Stimmung und die Jugendlichen schweißen die Vorbereitungen und die gemeinsame Teilnahme an diesem Bewerbswochenende zu einem tollen Team zusammen. Ich kann allen Jugendlichen nur zur Teilnahme gratulieren und bin stolz, dass sie das Bundesland Tirol mit tollen Leistungen vertreten haben.“
Der nächste Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb wird Mitte August 2023 in Lienz/Tirol stattfinden. Die Vorbereitungen für dieses Großevent laufen bereits - die Feuerwehrjugend Lienz durfte daher im Rahmen der Schlussveranstaltung in Traiskirchen die Bewerbsfahne von der Niederösterreichischen Feuerwehrjugend entgegennehmen und wird diese im nächsten Jahr beim Bewerb im Lienz bei der Eröffnungsfeier wieder hissen. Für die Vorbereitungen war auch eine Delegation aus Lienz beim Bewerb in Traiskirchen mit dabei und wurde von den verantwortlichen mit allerlei hilfreichen Informationen zur Organisation versorgt.
30.000 Bäume von der Feuerwehrjugend
Die Siegerehrung des Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerbs war zugleich die Auftaktveranstaltung für die heurige Feuerwehrjugend-Woche, welche in den Herbstferien stattfinden wird. Der Klimaschutz ist zum Schwerpunkt erklärt worden. Zwei Jugendliche der Freiwilligen Feuerwehr Traiskirchen haben die Aktion vorgestellt.
Feuerwehrpräsident Robert Mayer: „Die Feuerwehrjugend Österreich besteht aus 30.000 Mädchen und Burschen. Für jedes Mitglied soll in dieser Aktionswoche ein Baum gepflanzt werden. Damit möchten wir auf nachhaltige Maßnahmen zum Klimaschutz hinweisen, ein Zeichen setzen und die Vorbildwirkung der Feuerwehr nutzen, um die breite Öffentlichkeit zum Handeln zu motivieren. Wenn wir alle gemeinsam am Klimaschutz arbeiten, können wir unsere Zukunft sichern.“
Welche Bäume wo gepflanzt werden, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. „In manchen Regionen wird es Pflanzungen direkt in den einzelnen Gemeinden bei den Feuerwehren geben, in anderen Regionen wird es große Aufforstungsprojekte geben. Hier unterstützen die Landesjugendbeauftragten die Feuerwehren“, so Manfred Eibl, der im Österreichischen Bundesfeuerwehrverband für die Feuerwehrjugend zuständig ist.
Hintergrund zum Bewerb
Die Feuerwehrhindernisübung und der 400m Staffellauf mit Hindernissen sind die zu bewältigenden Herausforderungen.
Bei der Hindernisübung gilt es für die neunköpfige Bewerbsgruppe fehlerfrei, so schnell wie möglich mit einer Schlauchleitung einen Wassergraben und eine Hürde zu überspringen, durch einen Tunnel zu kriechen, über einen Balken zu balancieren, mit der Kübelspritze ein Ziel zu treffen und abschließend diverse Knoten richtig zu knüpfen bzw. Ausrüstungsgeräte richtig zuzuordnen.
Beim Staffellauf müssen die Gruppenmitglieder ein Strahlrohr weitergeben und dazwischen eine Leiterwand überklettern, einen zusammengerollten Schlauch korrekt ablegen, unter einem Lattengestell durchlaufen, eine Hürde überwinden, einen Feuerlöscher korrekt abstellen und schlussendlich das übergebene Strahlrohr mit einer Löschleitung zusammenkuppeln.
Viele weitere Bilder sind in den Alben der Fotografen auf der Flickr-Seite des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes zu sehen: www.flickr.com/photos/oebfv/albums/
Bericht: Andreas Rieger, Anton Wegscheider
Bilder: Anton Wegscheider