Zum 6. Mal fand an der Landes-Feuerwehrschule Tirol der Strahlenschutz-Leistungsbewerb in Silber unter der Patronanz der Seibersdorf Labor GmbH statt.
Gemeinsam vorbereitet
"Durch die aktuelle Lage und Ereignisse in der jüngeren Vergangenheit (Nuklearkatastrophe von Fukushima) rückt die Gefahr, die von Strahlung ausgehen kann, wieder in den Fokus. Im Bereich des Strahlenschutzes arbeiten die Einsatzorganisationen bereits seit Jahrzehnten zusammen, sodass bei Eintreten eines Ernstfalles gemeinsam reagiert wird und alle Strahlenschutzeinheiten dieselbe Sprache sprechen", betont Bewerbsleiter Anton Plank die einheitliche Ausbildung und Zusammenarbeit zwischen den Organisationen. "Ich bin stolz, dass sich 11 Teilnehmer der erweiterten Ausbildung unterzogen sowie im Anschluss die Aufgaben im Bewerb gemeistert haben und nun das Silberne Leistungsabzeichen mit Stolz tragen dürfen."
Bestens ausgebildet
Georg Crepaz ist Strahlenschutzbeauftragter an der Landes-Feuerwehrschule und erklärt, dass "die Bewerber für den Erwerb des Strahlenschutz-Leistungsabzeichens in Silber über spezielle Kenntnisse der mittleren Führungsebene verfügen müssen. Sie müssen bei Schadens- und Katastrophenfällen in Verbindung mit radioaktiven Stoffen die Lage richtig beurteilen und ihre Mannschaften effizient einsetzen können." Dass sich die Bewerber sehr gut vorbereitet haben und sich in der Materie auskennen, beweisen die Top-Ergebnisse mit teilweise nur wenigen Punkten abzug.
Fünf Stationen gemeistert
Der Bewerb gliedert sich in einen 2 tägigen Vorbereitungslehrgang und den halbtägigen Bewerbstag an der LFS Tirol. Dieser Einzelbewerb gliedert sich in 5 Stationen:
- Leitung eines Einsatzes bei oder nach einem Unfall, insbesondere Brand in einem Radionuklidlabor (Isotopenlabor)
- Einsatz und Führung von Strahlenspürtrupps nach Absturz eines nuklear betriebenen Satelliten
- Maßnahmen nach einem Transportunfall mit radioaktiven Stoffen
- Strahlenmessungen und Umrechnung von Messwerten nach einem Nuklearunfall
- 12 Fragen zu Themen aus dem Strahlen- und Katastrophenschutz
Pro Station können max. 200 Punkte erreicht werden, Mindestpunktezahl pro Station sind 100 Punkte. Um den Bewerb erfolgreich abzuschließen, müssen im gesamten mind. 700 Punkte erreicht werden.
Spezialgebiet Strahlenschutz
Landes-Feuerwehrkommandant-Stellvertreter Hannes Mayr freut es gemeinsam mit den Ehrengästen Branddirektor Mag. Helmut Hager (BF Innsbruck) und Vzlt Gerhard Buchböck (SB ABC Abwehr ÖBH) bei der Schlussveranstaltung die Zusammenarbeit unter den Einsatzorganisationen zu unterstreichen: "In mittlerweile 18 Jahren mit Strahlenschutzbewerben an der Landes-Feuerwehrschule Tirol konnten bereits 239 TeilnehmerInnen das Abzeichen in Bronze und 137 TeilnehmerInnen das Abzeichen in Silber positiv absolvieren. Die Zusammenarbeit auch im Bewerterteam zeugt von einer gelebten Zusammenarbeit und Kameradschaft".
"Die Strahlenschutzfamilie kann stolz sein, nun weitere 11 bestens ausgebildete Spezialisten in ihre Reihen aufnehmen zu können", gratuliert Branddirektor Mag. Helmut Hager abschließend allen Teilnehmern und lobt auch das Ausbilderteam, "welches viel Energie und Zeit für den Strahlenschutz aufwendet und die Mitglieder der Strahlenschutztrupps bestens ausbildet." Er ergänzt auch die Besonderheit "dass sich Spezialisten, die schon viel erreicht haben, zusätzlich auch als Bewerter zur Verfügung stellen und dadurch ihr Know-How an die TeilnehmerInnen weitergeben."
Für dieses Engagement als Bewerter erhielten Mag. Thomas Pichler, PhD und OStWm Stefan Rimml die Bewerterspange in Bronze für 5 Jahre sowie DI Josef Kometer die Bewerterspange in Gold für 15 Jahre Tätigkeit.
Bilder: LFV/Anton Wegscheider