Zu zahlreichen Hochwassereinsätzen mit Vermurungen, Überflutungen und Wassereinbrüchen werden die Tiroler Feuerwehren jährlich zur Hilfeleistung alarmiert.
Gerade in überfluteten Großbereichen wie Tiefgaragen, Unterführungen und große Hallen kommen die gewöhnlich in der Feuerwehr verwendeten Pumpen rasch an die Grenzen ihrer Förderleistung. Aus diesem Grund werden tirolweit bei Standortfeuerwehren Großpumpen mit einer hohen Förderleistung für die Katastrophenhilfe stationiert. Im Beisein von Sicherheitslandesrat LHSTV ÖR Josef Geisler wurden heute im Zuge einer kleinen Feier drei weitere Großpumpen an die Feuerwehren Radfeld, Kirchberg und Sillian/Arnbach übergeben.
Hohe Förderleistung
Die auf Anhängern aufgebauten Großpumpen werden von einer 55kW Dieselmotoreneinheit betrieben und weisen mit rund 5.800l Wasser pro Minute eine enorme Förderleistung auf. Zwei große Saugschläuche sind notwendig, um das Verdränger-Pumpwerk entsprechend mit Wasser zu versorgen, um dann mit vier großen A-Druckschläuchen das geförderte Wasser aus dem Schadensbereich zu transportieren. Dabei kann das Wasser auch Schmutzpartikel im Zentimeterbereich enthalten und schadlos von der Pumpe gefördert werden.
Übergabe an die Feuerwehren
In der Übungshalle der Landes-Feuerwehrschule erfolgte heute die Übergabe an die Feuerwehren durch Sicherheitslandesrat LHSTV ÖR Josef Geisler, Landes-Feuerwehrkommandant LBD Ing. Peter Hölzl, Landes-Feuerwehrkommandant-Stv. LBDS Hannes Mayr, Landes-Feuerwehrinspektor DI Alfons Gruber und Schulleiter OBR DI (FH) Georg Waldhart.
LHSTV ÖR Josef Geisler betont die Wichtigkeit des Katastrophenschutzes und erinnert an die zahlreichen Keller und Tiefgaragen, die in letzter Zeit von Wassermassen betroffen waren und wo es leistungsfähige Pumpen gebraucht hat. Daher ist eine moderne Ausrüstung der Feuerwehr für diesen Katastrophenhilfsdienst von großer Wichtigkeit. Für leistungsfähige Gerätschaften braucht es aber auch leistungsfähige Feuerwehren und die heutigen Einschulungen haben gezeigt, dass in den Feuerwehren die notwendigen Experten an der richtigen Stelle sind, um diese Hochleistungsgeräte auch wirkungsvoll einzusetzen. Seitens des Landes Tirol wird weiterhin versucht, die erforderlichen Gerätschaften zur Verfügung zu stellen und eine schnelle und professionelle Katastrophen-Hilfeleistung in Tirol durch die Feuerwehren zu unterstützen.
LFK LBD Ing. Peter Hölzl erinnert in seiner Ansprache an die zahlreichen Schadenslagen, wo in Vergangenheit bereits übergebene Großpumpen durch die Feuerwehren im gesamten Land zum Einsatz kamen und zur Schadenssbeseitigung beigetragen haben. Die Feuerwehren stehen weiterhin im Ernstfall bereit und er freut sich, dass aus Katastropenfondsmitteln wiederum drei weitere Großpumpen-Geräte angeschafft und an die Bezirke Kufstein, Kitzbühel und Lienz verteilt werden konnten. Es freut ihn zudem ganz besonders, dass der heutigen Übergabe an der Landes-Feuerwehrschule auch Sicherheitslandesrat LHSTV ÖR Josef Geisler, die Bürgermeister Mag. Josef Auer (Gemeinde Radfeld) und Hermann Mitteregger (Gemeinde Sillian) und zahlreiche Vertreter der Bezirks-Feuerwehrverbände beiwohnen und wünscht den Feuerwehren mit den neuen Gerätschaften alles Gute!
LFI DI Alfons Gruber ist stolz, dass nun in Summe 12 Großpumpen in Tirol stationiert sind und im Ernstfall eingesetzt werden können. Er informiert über die technischen Vorteile der besonderen Pumpenbauweise, die Einsatzmöglichkeiten und gibt den Feuerwehren auch einige Hinweise im sicheren Umgang mit den Geräten mit. Er dankt den Mitarbeitern der Landes-Feuerwehrschule, welche die Fahrzeugüberprüfung und Abnahme durchgeführt haben und heute auch die Einschulung der Feuerwehrkameraden vornahmen. Seinen Dank richtet er auch an die Standortfeuerwehren, welche die Geräte nun entsprechend in ihren Fuhrpark aufnehmen und auch über die Ortsgrenzen hinweg einsetzen werden.
Abnahme und Einschulung
Nachdem in der letzten Woche die Abnahme von den Spezialisten der Landes-Feuerwehrschule Tirol erfolgreich bestätigt wurde, trafen sich am Nachmittag vor der Übergabe die Vertreter der Standortfeuerwehren zur detaillierten Einschulung durch den Hersteller und den Leiter der Fahrzeugabnahme BI Dominik Hochenegger. Für Betrieb und Wartung sind ab nun die Standortfeuerwehren zuständig, daher wird jedes Bedienelement und jeder Handgriff genauestens erklärt.
Bilder: LFV-Tirol/Wegscheider